Evangelischer Kindergarten Schönau
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                                                                                           Konzeption
Liebe Eltern,
wenn Sie die Straße an der Längsfront unseres Kindergartens entlang gehen, sehen Sie einige Fenster im Gebäude, durch die neugierige, zuweilen lachende,  staunende,  manchmal auch schüchterne Kinder gucken. Die Architekten haben sich bei der Anordnung dieser Fenster etwas gedacht: Kinder sollen wahrnehmen können, was außerhalb des Kindergartens vor sich geht. Die Müllabfuhr, den Baulaster, bellende Hunde, vorbei gehende Opas und kusshändchenwerfende Mütter. Immer wieder gehen Kinder an diese „Guckfenster“, verfolgen ein wenig die „Außenwelt“ und wenden sich dann wieder einer anderen Beschäftigung zu.
Die vorliegende Konzeption hat das gleiche Anliegen, nur eben in entgegengesetzter Richtung und mit anderen Akteuren: Sie, liebe Eltern, sollen die Innenwelt des Evangelischen Kindergartens in Schönau wahrnehmen können. Und die Broschüre, die Sie in der Hand halten, ist gleichsam das Fenster, durch das Sie blicken.
Sie sehen – für Eltern natürlich naheliegend – zuerst die Kinder, genauer gesagt, Ihr Kind. Und es wird Sie interessieren, wie es sich entwickelt und welche Rolle die Gruppe und das Team der Erzieherinnen dabei spielt. Sie erfahren, dass das Kind ganzheitlich wahrgenommen und begleitet wird. Allein sechs Entwicklungsfelder benennt die Konzeption, die in der Kindergartenpädagogik berücksichtigt werden.
Sie sehen durch das Fenster dieser Broschüre auch, welche Rolle der christliche Glaube in unserem Kindergarten spielt. Jeder Mensch ist Ebenbild Gottes. Die Kinder hören deshalb Geschichten von Gottes Liebe und lernen es, respektvoll und tolerant miteinander umzugehen, unabhängig vom kulturellen, sozialen oder religiösen Hintergrund des andern.
Natürlich sehen Sie durch das Fenster auch die Räumlichkeiten und die Einrichtung. Helle, freundliche Räume und eine kindgerechte Ausstattung laden dazu ein, sich im Kindergarten wohl zu fühlen. Die Mitgliedschaft im Diakonischen Werk der badischen Landeskirche mit professioneller Beratung sowie die enge Kooperation mit der Stadtverwaltung in Schönau gewährleisten eine permanente Kontrolle über Ausstattung und Finanzierung des Kindergartens.
Aber schauen Sie selbst und machen Sie sich ein Bild vom Kindergarten. Wenn Sie sich nach dem „Hineinschauen“ wieder einer anderen Beschäftigung zuwenden (so wie die Kinder beim „Guckfenster“), sollen Sie die Gewissheit haben, dass Ihr Kind gut aufgehoben ist.
Werner Weiland, Pfr.

                                                               Geschichte und Entwicklung

Der Ev. Kindergarten Schönau besteht seit dem Jahr 1854; damals noch eingruppig geführt und in gemieteten Räumen.  
1893 zog der Kindergarten in das heute noch genutzte Gebäude im Rahmengarten ein. Dort wurden in einer Gruppe bis zu  130 Kinder von einer Schwester und einer Helferin betreut.
Im September 1963 wurde im Jägerpfad das jetzige Hauptgebäude in Betrieb genommen. Dort fanden zunächst 3 Gruppen Unterkunft. In der Zeit von 1991 bis 1996 war der Kindergarten - bedingt durch steigende Kinderzahlen -  fünfgruppig.
In drei Gruppenräumen baute man im Frühjahr 1995 zweite Spielebenen ein.
Von 1996 bis 1998 wurden im Ev. Kindergarten  vorübergehend  125 Kinder in 6 Gruppen  betreut.
Durch die Inbetriebnahme eines kommunalen Kindergartens ging die Gruppenzahl im Sommer 1998  zunächst auf vier und im Sommer 2006 auf drei zurück.   
Im Jahr 2010 wurde das Kindergartengebäude Jägerpfad vollständig saniert, umgebaut und erweitert. Die beiden Gruppen des Kommunalen Kindergartens gingen in kirchliche Trägerschaft über. Die Einrichtung bietet Platz für drei Ganztagsgruppen in Mischung mit verlängerter Öffnungszeit, eine Kleinkindgruppe und eine Gruppe mit verlängerter Öffnungszeit.
Das Einzugsgebiet umfasst den gesamten Stadtbereich von Schönau einschließlich Lindenbach. Die Kinder kommen aus Familien mit ganz unterschiedlichem sozialem und gesellschaftlichem Hintergrund. Keine Bevölkerungsschicht ist besonders stark vertreten.
Das Raumangebot:
Hauptgebäude Jägerpfad:
Kleinkindbereich mit Gruppenraum, Schlafraum, Teeküche,
Toiletten, Waschmöglichkeiten, Dusche und Wickelecke
Drei Gruppenräume mit eingebauter Spielempore
Ein Kleingruppenraum
Alle Gruppenräume haben direkten Zugang zum Außenspielbereich
Sanitärbereich:  Toiletten, Wickelbereich, Waschmöglichkeiten und Dusche
Bewegungsraum
Schlafraum
Spielflur
Küche  
Essbereich
Mitarbeiterzimmer
Büro
WC
Materialraum/ Abstellraum/ Keller
Gebäude Rahmengarten:
Ein großer Gruppenraum mit integrierter Kinderküche
Flur, Toiletten, Waschmöglichkeiten und Wickelecke                        
Raumgestaltung und Ausstattung
Die Gestaltung der Räume berücksichtigt die Lebenssituation und das Alter der Kinder. Neben Beschäftigungs- und Spielmaterial finden sich Gebrauchs- gegenstände aus dem Alltag und der Erwachsenenwelt. Zur Grundausstattung gehören sowohl Materialien, die die Kinder zum Konstruieren und Erfinden anregen, als auch Gegenstände aus den Bereichen Technik, Naturwissenschaft, Kultur und Musik, von denen die Kinder inspiriert werden.  

Der Evangelische Kindergarten verfügt über ein Außenspielgelände. Spielhäuschen, Schaukeln, Wippe, Rutsche, Kletterrampe, eine Bühne für Aufführungen und zur freien Nutzung, ein Sandbereich, und eine Freifläche laden zu Spiel und Bewegung im Freien ein. Ergänzt wird das Angebot durch vielerlei Sandspielsachen und verschieden- artige Kinderfahrzeuge. Ein Sitzkreis aus Rundstämmen bietet Gelegenheit zur Begegnung  und zum „Stuhlkreis“ unter freiem Himmel.


Evangelischer Kindergarten Schönau ...
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Offene und freundliche Beziehungen
In unserer Einrichtung werden die Kinder in wertschätzender und warmherziger Art und Weise aufgenommen, angesprochen und betreut. Ein respektvoller Umgang mit den Eltern, dem Träger und anderen Kooperationspartnern, sowie ein freundliches Miteinander im Team sind uns wichtig. Diese Beziehungsqualität spiegelt sich auch wieder in unserem Umgang mit Natur und Umwelt.
Angebot einer christlichen Lebensorientierung
Unser Kindergarten bietet eine christliche Lebensorientierung und lädt zu eigenen Erfahrungen mit dem christlichen Glauben ein. Damit wenden wir uns sowohl an evangelische, katholische und andersgläubige als auch an nichtgetaufte Kinder und deren Familien.  
Begegnung mit anderen Religionen
Unsere Einrichtung ist offen für Kinder aller Religionen. Dabei begegnen wir auch Formen und Inhalten anderer Glaubensrichtungen und üben dabei einen toleranten und respektvollen Umgang miteinander ein.
Solidarität mit Hilfesuchenden
Aus unserem Glaubensverständnis heraus bieten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten Beratung, Begleitung und Unterstützung an.
Zusammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde
Wir gehören zur evangelischen Kirchengemeinde und arbeiten auf vielfältige Weise mit ihr zusammen. Mit den Kindern entdecken wir unsere Kirche, gestalten Familiengottesdienste und feiern gemeinsam die Feste des Kirchenjahres.


Plädoyer für Langsamkeit und Zeit im Kindergarten
Alles braucht seine Zeit: erkennen, begreifen, verstehen
Kinder sind n e u in dieser Welt,  sind  n e u g i e r i g.
Sie wollen verstehen: genau betrachten - immer wieder sehen –
vertraut werden – zuhören-   
Unterschiede wahrnehmen.......
Sie wollen begreifen: anfassen - fühlen- schmecken - riechen.........
Wirklich verstehen können Kinder nur das, was sie auch er l e b e n.
Erleben ist Gegenwart,  gelebte Zeit. Atmen – fühlen – hören – sehen – riechen – schmecken
Erleben braucht seine Zeit,
genügend Zeit, sonst verkümmert es.
Kinder können sich einer Sache ganz hingeben, können aus wenigen Dingen tausend Spiele erfinden, wollen die gleiche Geschichte wieder und wieder hören, ohne dass es ihnen langweilig wird....
.........wenn wir ihnen die Zeit dazu nicht mit tausend gut gemeinten Argumenten stehlen
.........wenn wir sie nicht mit einer ständigen „Animation“ zum Konsumieren zwingen
.........wenn wir ihre Sinne nicht durch zu viele Reize betäuben
Kinder können sich konzentrieren , können sich entfalten
.........wenn wir ihnen Zeit  zum eigenen Erfahren lassen
.........wenn wir sie nicht zu früh mit unseren Erklärungen im eigenen Erkennen stören
Kinder lernen viel und intensiv
...nicht durch die Fülle von Spielangeboten, sondern durch die Fülle ihrer eigenen Erfahrungen, die sie dort machen, wo sie sich einer Sache hingeben können.

Tagesablauf
Öffnungszeiten:    Montag bis Freitag:  VÖ-Gruppen = 7:30 Uhr bis 13:30 Uhr
GT-Gruppe    = 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr
Die Kinder sollen am Morgen bis spätestens 9:30 Uhr im Kindergarten sein.
Ab 10:00 Uhr ist die Eingangstür geschlossen. (Einlass nur über Klingel und Türöffner)
Abholzeiten:     VÖ-Gruppe:    von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr
                           GT- Gruppe:    von 13:30 Uhr bis 14:30 ist Ruhezeit
                                                     ab 14:30 Uhr gleitende Abholzeit

Die Kindertagesstätte öffnet um 7.30 Uhr. Nach einer persönlichen Begrüßung, auf die wir viel Wert legen, beginnt für die Kinder die Freispielphase. Hier bestimmen sie selbst über den Spielort, den Spielpartner, das Spielmaterial und die Spieldauer. In dieser Zeit bieten wir sowohl angeleitete Beschäftigungen wie z.B. Tischspiele und kreatives Gestalten, als auch gezielte Tätigkeiten wie z. B. Turnen und Intensivarbeit an. Während des Freispiels können die Kinder auch ihr Frühstück einnehmen. An die Freispielzeit schließt sich der Stuhlkreis an. Hier werden z.B. Lieder gesungen, Geschichten erzählt, Bilderbücher betrachtet und Fingerspiele gemacht. Die Themen orientieren sich meist an der Gruppensituation, an den Jahreszeiten oder ggf. an einem Rahmenplan. Am Vormittag findet fast immer, wenn es das Wetter zulässt, eine Spielphase im Hof statt. Danach gibt es für die Ganztagskinder   Mittagessen. Es folgt eine Ruhepause für die Kinder, die den Nachmittag in der Einrichtung verbringen. Den Kindern der Kleinkindgruppe werden die Ruhezeiten individuell eingeräumt. Die Gestaltung des Nachmittags in der Einrichtung lässt viel Freiraum. Es gibt keine festgelegten Angebote. Die Beschäftigungen können auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt werden und orientieren sich an der Gruppensituation.  
Wir legen Wert auf die Einhaltung der o.g. Abholzeiten. Genauso wie die Begrüßung, ist uns die persönliche Verabschiedung von jedem einzelnen Kind ein Anliegen.
Nach Absprache mit den Erzieherinnen dürfen Kinder den Vormittag in einer anderen Gruppe verbringen oder in Kleingruppen im Hof bzw. Flur spielen.
Zu bestimmten Themen und Projekten gibt es gruppenübergreifende Angebote und Ausflüge.
Wöchentlich wiederkehrende, feste Angebote sind: Turnen und Schulanfänger-Intensivarbeit sowie Sprachförderung.
Schulanfänger: Für die Schulanfänger gibt es Förderprogramme und gezielte Angebote. Diese finden situationsorientiert sowohl gruppenintern, als auch in der Gesamtgruppe statt. Es besteht ein Kooperationsvertrag mit der Grundschule Schönau, der im Rahmen einer Jahresplanung umgesetzt wird.
Pädagogische Arbeit:
                                                  Weniger das Viele
                                              als vielmehr das Wenige
                                                                              Maria Montessori
Unsere Leitgedanken sind die Grundlage für eine gute pädagogische Arbeit. Wir sehen unsere Aufgaben darin an die Lebenssituation des Kindes anzuknüpfen, es dort abzuholen wo es sich gerade befindet und ihm zuverlässiger Wegbegleiter zu sein. Lebensnahe Pädagogik vereint mit einem partnerschaftlich demokratischen Erziehungsstil bilden dabei die Grundlage; eine positive Lebenshaltung geprägt durch Verbindlichkeit und Zuversicht schafft uns eine gute Basis im Umgang miteinander und die Voraussetzung, dass Kinder lernen können.
Hier gilt das Motto „WENIGER IST MEHR“. Dabei geht es uns darum, die Kinder nicht mit Angeboten und Reizen zu überfluten. Die Welt des Kindes muss überschaubar sein. Für das, was wir im Kindergarten machen und wie wir es machen nehmen wir uns Zeit und geben den Kindern auch Zeit mit allen Sinnen aufzunehmen. Wir bringen dem Kind das Vertrauen entgegen, dass es etwas allein schaffen kann. Dabei stehen wir unterstützend zur Seite. In Konfliktsituationen geben wir keine fertigen Lösungen vor, sondern suchen gemeinsam mit dem Kind nach einem Weg aus der Situation heraus. Dabei geht es auch darum, Fragen zu stellen, statt vorschnelle Antworten zu finden. In diesem Prozess gestehen wir den Kindern Phantasie und Kreativität zu. Dem Erleben von Gefühlen wie Traurigkeit, Freude, Wut und Angst wird Raum gegeben. Lob und Anerkennung helfen uns positives Verhalten der Kinder zu verstärken. Im Problemfall wird zunächst immer ein Gespräch gesucht. Dabei ist es uns wichtig, nicht das Kind zu beurteilen, sondern das Handeln des Kindes.
Im Kindergarten gibt es Regeln und Absprachen, auf deren Einhaltung wir achten. Konsequenz und Klarheit helfen den Kindern sich in der Gemeinschaft zurechtzufinden und einen sicheren Platz dort einzunehmen. Klare Pädagogik verlangt nach Grenzen; deshalb fordern wir Anpassung von einem Kind, wenn die Bedürfnisse der Gruppe im Vordergrund stehen, oder wenn es sich durch sein Verhalten in Gefahr begibt.
Unsere Angebote orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder und an immer wiederkehrenden Ereignissen und Festen im Jahreslauf.
Religionspädagogik hat einen hohen Stellenwert in unserer Einrichtung. Entsprechende Angebote, wie erzählen biblischer Geschichten, das   Mitgestalten von Familiengottesdiensten oder das Beten in freien und  vorgegebenen Formen, haben ihren festen Platz in unserer Planung. Da wir im christlichen Glauben das Fundament unserer Arbeit sehen, fließt die religiöse Erziehung auch nahtlos und täglich in unser Tun mit ein.
Unser Bestreben ist es, den Kindern das Lernen und das Erkennen von Zusammenhängen zu erleichtern. Zu ausgesuchten Themenschwerpunkten bieten wir gruppenübergreifende Projekte und Exkursionen an. Ihrem Alter entsprechend werden die Kinder auch immer wieder in kleineren Intensivgruppen beschäftigt.
Im letzten Kindergartenjahr vor Schulbeginn bieten wir ein ganzheitliches Förderprogramm an. Dazu treffen sich alle Schulanfänger gruppenintern. Inhaltliche Schwerpunkte richten sich zunächst auf den sozialemotionalen Bereich. Ausdauerschulung und Konzentrationstraining sind dabei wichtige Lernschritte. Ebenso das Erfassen von Formen und Mengen hinführend zu mathematischen Grundkenntnissen. Projekte aus dem Bereich Sachkunde ergänzen unser Angebot für die Schulanfänger. Ziel ist es, den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule möglichst gut vorzubereiten.
In den Gruppenalltag integriert arbeiten wir außerdem mit dem Projekt FAUSTLOS. Das ist ein für den Kindergarten entwickeltes Curriculum, das impulsives und aggressives Verhalten von Kindern im Vorschulalter vermindern und ihre soziale und emotionale Kompetenz steigern soll. Die Lerneinheiten dienen der Prävention aggressiven Verhaltens, das wesentlich aus einem Mangel an sozialen Kompetenzen resultiert, was eine konstruktive Form der Problem- und Konfliktbewältigung nicht zulässt. Das Projekt vermittelt grundlegende alters- und entwicklungsadäquate Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Empathie, Problemlösungen und Umgang mit negativen Emotionen.
Intensive Sprachförderung ist ein weiterer, wichtiger Baustein in unserer Vorschulerziehung. Sie dient zur Förderung der Sprache, des Zuhörens und der Konzentration. Das Trainingsprogramm ist eine altersgemäße Vorbereitung auf das Erlernen der Schriftsprache.


                                                                   Kinder sind unsere besten Lehrer
                                                                   Sie wissen bereits, wie man wächst,
                                                                  wie man sich entwickelt und entdeckt
                                                                  was gut ist und was schlecht für den Menschen ist,
                                                                  und welches seine Bedürfnisse sind.
                                                                 Sie wissen bereits,
                                                                 wie man liebt und fröhlich ist
                                                                 und das Leben ausschöpft.
                                                                Alles was sie brauchen ist der notwendige Raum dafür.

                                                                                   Violet Oaklander
Was Kinder bei uns lernen
Grundlage unseres pädagogischen Handelns ist das Kinder- und Jugendhilfegesetz und der Orientierungsplan für Kindertagesstätten in Baden-Württemberg.
Im KJHG wird das Recht des jungen Menschen auf die Förderung seiner Entwicklung und Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit betont.
Der Orientierungsplan beinhaltet sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder, die für die Persönlichkeitsentwicklung  und Sozialisation eines Kindes von Geburt an wichtig und leitend sind. Die Kinder werden während des gesamten Aufenthaltes in der Einrichtung bildungsfördernd begleitet. Auf kindgerechte Weise wird die Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes angesprochen.
Die Bildungs- und Entwicklungsfelder sind:
1. Körper
2. Sinne
3. Sprache
4. Denken
5. Gefühl und Mitgefühl
6. Sinn, Werte und Religion

Lernziele im Bildungs- und Entwicklungsfeld Körper
Das Kind
- entfaltet ein positives Körpergefühl
- kennt seine Körperteile und kann sie benennen
- entwickelt ein erstes Verständnis für die Gesunderhaltung seines Körpers
- nimmt seinen Körper und dessen Signale bewusst wahr und kann angemessen darauf reagieren
- kann Gefühlszustände durch Körpersprache ausdrücken und bei Anderen erkennen
- differenziert seine fein- und grobmotorischen Fähigkeiten
- setzt seinen Körper als Darstellungs- und Ausdrucksmittel ein
Lernziele im Bildungs- und Entwicklungsfeld Sinne
Das Kind
- kennt die Sinne und die dazugehörigen Sinnesorgane, entwickelt schärft und schult sie
- setzt seine Sinne bewusst ein und reagiert entsprechend
- kann erlebte Sinneseindrücke sprachlich ausdrücken und kreativ umsetzen
Lernziele im Bildungs- und Entwicklungsfeld Sprache
Das Kind
- nutzt die Sprache als Mittel zur Kommunikation
- hat Freude am Sprechen und erweitert seine Ausdrucksfähigkeit kontinuierlich
- spricht grammatikalisch richtig
- spricht alle Buchstaben und Lautverbindungen richtig aus
- hat ersten Kontakt mit anderen Sprachen
- macht erste Erfahrungen mit der Darstellung von Sprache durch Schrift
Lernziele im Bildungs- und Entwicklungsfeld Denken
Das Kind
- beobachtet seine Umwelt, stellt Fragen und zieht logische Schlüsse
- experimentiert, probiert und sucht nach Lösungen
- versteht Arbeitsaufträge und kann sie ausführen
- kann unterscheiden zwischen Realität und Fantasie
- erkennt seine Sachen und übernimmt Verantwortung dafür
- handelt planvoll, entsprechend seinen Vorstellungen
- erkennt verschiedene Formen und kann sie benennen
- entwickelt Mengenvorstellungen, erkennt Ziffern und kann beides miteinander verbinden
- kennt die Zahlenfolge von 1- 10
Lernziele im Bildungs- und Entwicklungsfeld Gefühl und Mitgefühl
Das Kind
- entwickelt ein positives Selbstwertgefühl
- kann bei sich und anderen Gefühle erkennen und benennen
- kann positive und negative Gefühle unterscheiden
- kann angemessen mit seinen Gefühlen umgehen und auf die Gefühle anderer angemessen reagieren
- entwickelt Einfühlungsvermögen gegenüber Mensch und Natur und geht mit sich selbst und anderen achtsam um
- entwickelt ein positives Rollenverständnis als Junge oder Mädchen
Lernziele im Bildungs- und Entwicklungsfeld Sinn, Werte und Religion
Das Kind
- entwickelt Vertrauen in das Leben auf der Basis lebensbejahender Grundüberzeugungen
- erfährt von der christlichen Prägung unserer Kultur
- erlebt und versteht Lebenssinn und Werte auf dem Hintergrund religiöser Traditionen
- beginnt sich seiner eigenen Identität bewusst zu werden und lernt sein Leben in sozialer Gemeinschaft zu gestalten
- lernt wertschätzenden Kontakt mit anderen Religionen und Kulturen


Wie Kinder (bei uns) lernen                 
Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung“
(Fröbel, Pädagoge, Gründer des 1. Kindergartens)

Lernen und Spielen sind für Kinder ein und dasselbe. Insgesamt ist die Kindheit  die lernintensivste  Zeit. (Sprach- und Wortschatzentwicklung eines Kindes bis zum Schuleintritt: z.B. ein 3-jähriges Kind hat einen Wortschatz von ca. 300 Wörtern, ein 6-jähriges Kind bis zu 8000 Wörtern.)
Das Spiel steht während der gesamten Kindergartenzeit im Vordergrund.
Es dient dem Aufbau sowie der Erweiterung der Persönlichkeit und bildet die Basis bedeutsamer Lernprozesse. Die Kinder lernen ganzheitlich mit Körper, Kopf, Emotionen, allen Sinnen und im Umgang miteinander. So lernen sie zum Beispiel bei einem Fingerspiel durch hören, sprechen, sehen, nachahmen, merken, koordinieren und erfahren Freude und Gemeinschaftsgefühl.
Durch die Raumgestaltung und die verschiedenen Spielmaterialien, die einen hohen Aufforderungscharakter haben, ermöglichen wir den Kindern ihren Interessen nachzugehen und Erfahrungen zu sammeln. Auch hier gilt unser Motto „weniger ist mehr“ indem wir nicht die ganze Fülle an Materialien zur Verfügung stellen, sondern bewusst auswählen und anbieten.
Spiel, Lernen und Entwicklung sind untrennbar verbunden.

Die Rolle der Erzieherin im Lernprozess
Erzähle mir und ich werde vergessen.
Zeige mir und ich werde mich erinnern.
Lass es mich tun und ich werde verstehen.

Konfuzius

Wir sehen das Kind als ein Geschöpf Gottes - einzigartig.
Diese Einzigartigkeit unterstützen wir.
Unsere pädagogische Auffassung ist, dass ein Kind nicht gebildet werden muss, sondern sich aktiv selbst bildet. Es konstruiert durch Sinneserfahrungen und Handeln ein Bild von sich selbst und der Welt.
Dies bedeutet für uns, Wegbegleiter und Fürsprecher der Kinder über einen längeren Zeitraum hinweg zu sein.
Unser Ziel ist es, den Kindern ein Umfeld und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen und optimal in ihrem eigenen Tempo entwickeln können.
Wir nehmen die Kinder an mit ihren Stärken und Schwächen und begegnen ihnen mit liebevoller Achtung.
Wir bauen ein Vertrauensverhältnis zum Kind auf, hören zu und nehmen es ernst. Wir beobachten seine Fortschritte und unterstützen es in seiner Weiterentwicklung, wenn es Hilfe braucht. Leitbild ist uns Maria Montessori: „Hilf mir es selbst zu tun.“
Wir geben die Sicherheit, dass wir da sind, wenn wir gebraucht werden, drängen uns aber nicht auf. Distanz und Nähe der Beziehung bestimmen die Kinder und wir akzeptieren das.
Mitgefühl und einfühlendes Verstehen sind Grundvoraussetzungen für Bildung und Entwicklung.
Wir achten auf eine individuelle und begabungsgerechte Förderung. Unsere Professionalität kommt in einer „fragenden Haltung“ zum Ausdruck:
Was will das Kind? - Was braucht das Kind?
Wir fordern Bildungsprozesse der Kinder heraus, ermöglichen und unterstützen diese. Die Kinder sammeln Erfahrungen durch spielen, erkunden, forschen und experimentieren, sowie durch gezielte und angeleitete Spielangebote.
Wir achten darauf, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, in dem wir den Kindern Raum, Zeit und vielseitiges Material zur Verfügung stellen. Wir begleiten den Lernprozess der Kinder als verlässliche Bezugsperson und sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst. Das erfordert großen, persönlichen Einsatz und ein hohes Maß an Disziplin und Selbstreflexion.
Hierfür ist ein offener, regelmäßiger Austausch im Kollegium unerlässlich.  
Unser Kindergarten soll für alle Kinder das Tor zur Bildung sein. Wir packen mit ihnen gemeinsam den „Rucksack“ fürs Leben.


Beobachtung und Dokumentation                                                                   
Der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für baden-württembergische Kindergärten sieht für jedes Kind sowohl eine Entwicklungs- als auch eine Bildungsdokumentation vor.
Die Entwicklungs- und Bildungsdokumentation hilft uns, altersgemäße Entwicklungen festzustellen, Stärken und Schwächen zu erkennen und rechtzeitig Fördermaßnahmen anzuregen.
Durch Beobachtung lernen wir das Kind besser kennen, erhalten einen differenzierten Überblick über seinen Entwicklungsstand, seinen Stellenwert in der Gesamtgruppe und seine Stärken und Schwächen. Einmal im Jahr wird der Entwicklungsstand jedes Kindes in den Bereichen Motorik, Sprache, Sinne, Denken sowie soziale und emotionale Entwicklung im Beobachtungsbogen systematisch dokumentiert. Die Beobachtungsbögen und zusätzliche Notizen werden unter Verschluss im Kindergarten aufbewahrt. Sie dienen auch als Grundlage für Entwicklungsgespräche.
Die Bildungsdokumentation führen wir in Form eines Portfolios. Für jedes Kind ist ein Ordner angelegt, in dem chronologisch Fotografien, Arbeiten des Kindes und kleine Berichte über Feste, Ausflüge, besondere Unternehmungen und Erlebnisse gesammelt werden. Die Portfolio-Ordner stehen offen zugänglich in der jeweiligen Kindergartengruppe und sind jederzeit für die Kinder und ihre Eltern einsehbar. Eigene Beiträge der Eltern sind willkommen.
Zusammenarbeit im Team
Das Mitarbeiterteam des ev. Kindergartens Schönau setzt sich wie folgt zusammen:
Pädagogische Fachkräfte entsprechend dem vorgegebenen Stellenschlüssel
Die Erzieherinnen unseres Kindergartens absolvierten ihre schulische Ausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik. Die Fachkompetenz der einzelnen Erzieherinnen gründet auf einem gemeinsamen Fundament. Jede Mitarbeiterin ist verpflichtet an Fortbildungen teilzunehmen. Hierzu zählen regionale und überregionale Angebote der Diakonie, Fortbildungen auf dem freien Markt sowie die Teilnahme an fachlichen Vorträgen.
Die Erzieherinnen im Gruppendienst stehen im ständigen Austausch miteinander; ihre Aufgabenbereiche sind klar definiert und ergänzen sich. Alle pädagogischen MitarbeiterInnen treffen sich regelmäßig zum Austausch, zur Vorbereitung und zur Planung. Es finden sowohl Besprechungen im Klein- als auch im Großteam statt. Planung und Vorbereitung erfolgen in Absprache mit der Kindergartenleitung. Die Tagesordnung großer Dienstbesprechungen ist so strukturiert, dass gruppenspezifische Fragen, konzeptionelle, pädagogische und organisatorische Dinge ihren Platz finden. Die Auseinandersetzung mit neuen Erkenntnissen aus den Fachgebieten der Elementarpädagogik sind Teil der Grundlage für unsere Planung und unser Handeln.
Leitsätze zur Teamarbeit
- Wir orientieren uns an einheitlichen, in der Konzeption festgeschriebenen, pädagogischen Zielen.
- Unsere Zusammenarbeit zeichnet sich durch gegenseitiges Verständnis, Offenheit, Kritikfähigkeit, Toleranz und Fairness aus.
- Jedes Teammitglied trägt Eigenverantwortung und steuert durch aktive Mitarbeit und eigenständiges Engagement zum Gelingen von Vorhaben und Projekten bei.
- Jedes Teammitglied trägt dazu bei, einen zuverlässigen Kommunikationsfluss zur Weitergabe aller Informationen zu gewährleisten.
- Alle Teammitglieder tragen im positiven Sinne zur Verständigung untereinander bei und fördern den regelmäßigen Austausch unter den einzelnen Gruppen.  
- Gemeinsam getroffene Absprachen sind verbindlich und werden eingehalten.   
Alle MitarbeiterInnen sind für eine positive Atmosphäre im Team mitverantwortlich. Die gegenseitige Wertschätzung im Team bietet den pädagogischen Fachkräften die Möglichkeit, fachliche und berufliche Fragen anzusprechen, konstruktiv zu diskutieren und zu reflektieren.


Zusammenarbeit mit Eltern: Erziehungspartnerschaft
Ohne Eltern geht es nicht!
Im Rahmen der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft arbeiten Eltern und Erzieherinnen zum Wohl der Kinder zusammen, was eine wesentliche Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Kindes darstellt. Geprägt ist das Verhältnis von gegenseitiger Offenheit und von Verständnis, sowie dem Wissen, dass man als  Eltern und als  Erzieherin für die Erziehung des Kindes verantwortlich ist.
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft beinhaltet für uns:
- kurzes Gespräch bei der Anmeldung des Kindes, die Einrichtung wird vorgestellt
- Einladung zum Aufnahmegespräch
- Ausführliches Aufnahmegespräch, erster Kontakt zur Gruppe
- Angebot eines Schnuppertages nach Absprache vor dem regulären Kindergarteneintritt
- Eingewöhnungsphase des Kindes mit Hilfe der Eltern
- Tür- und Angelgespräche
- Entwicklungsgespräche zeitnah zum Geburtstag oder bei Bedarf
- Elternabende
- Mitgestaltung bei Festen und öffentlichen Veranstaltungen
- Gemeinsame Gottesdienste
- Infobriefe, Aushänge
- Wochenrückblicke
- Eltern bringen ihre Talente ein
Unsere pädagogische Arbeit wird durch die Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat unterstützt. Der Elternbeirat vertritt die Interessen aller Eltern und ist Bindeglied zwischen Eltern und Kindergarten.

Kooperation mit anderen Institutionen 

    
Um eine ganzheitliche Förderung und Entwicklung zu gewährleisten, das Einverständnis der Eltern im jeweiligen Einzelfall vorausgesetzt, arbeiten wir mit anderen Institutionen zusammen und stehen auch gerne als Vermittler zur Verfügung. In diesem Punkt erfahren wir aber auch, dass unseren Möglichkeiten Grenzen gesetzt sind die eine Zusammenarbeit erschweren oder verhindern.
Unsere Kooperationspartner sind:
• Carl-Freudenberg Grundschule
 Erstellen eines Kooperationsplans mit den Lehrerinnen
 Besuche der Kooperationslehrerin-Lehrerin  im Kindergarten
 Einzelgespräche mit der Kooperationslehrerin-Lehrerin
 Schulbesuche
• Frühförderstelle
• Grundschulförderklasse
• Ergotherapeuten
• Logopäden
• Heilpädagogen
• Psychologische Beratungsstelle Neckargemünd
• Gesundheitsamt
• Jugendamt
• Jugendzahnpflege
• Kinderärzte
• Fachschulen für Sozialpädagogik
• Sprachheilschule

Der Kindergarten als Ausbildungsstätte
Die Ausbildung hat in unserem Kindergarten langjährige Tradition. Wir geben Schüler/Innen verschiedener Fachschulen für Sozialpädagogik (Sinsheim, Mannheim, Wiesloch, Weinheim) Gelegenheit, die Praxiszeiten in unserer Einrichtung zu absolvieren. Wir begleiten und unterstützen die Schüler/Innen in ihrem Tun und stehen im engen Kontakt mit der jeweiligen Fachschule. So kommt es zu einem regen Austausch zwischen Theorie und Praxis, der neue Ideen anregt und Impulse für die tägliche Arbeit gibt.
Während des Kindergartenjahres haben wir gelegentlich Schüler/Innen aus den allgemeinbildenden Schulen, die ein Berufspraktikum absolvieren.
Tagesmüttern in Ausbildung bieten wir Praktikumsplätze an.

Öffentlichkeitsarbeit       
Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit machen wir unsere Arbeit transparent. Sie gewährt Außenstehenden einen Einblick in die Einrichtung, in das Team und in unsere pädagogische Arbeit. Sie unterstützt den Wert unserer Einrichtung.
• Presseberichte über Projekte , bes. Aktivitäten und Themenelternabende.
• Kindergartenfest
• Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen und Festen der Stadt z.B. Weihnachtsmarkt
• Offene Themenelternabende mit einem Referenten z.B.: Logopäde
• Internetseite- Homepage
• Kontakte kurze Besuche beim Seniorenheim: „betreutes Wohnen“
• Bastel und Malaktionen der ortsansässigen Banken
• Aushänge z.B.:  Themenplan, Wochenrückblicke, Schulanfängerprojekte usw.

Beschwerdemanagement  

Geeignete Verfahren zum Umgang mit Beschwerden.
Grundsätzlich wird sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern der Zugang zur Beschwerdestelle niedrigschwellig gehalten.  Jede Beschwerde wird angenommen und beachtet. Die Kinder haben die Möglichkeit ihre Rechte einzufordern und sich zu beschweren, wenn Anlass dazu besteht.  Sie haben Gelegenheit sich direkt an die Erzieherinnen oder an die Kindergartenleitung zu wenden. Auch in Kinderkonferenzen, Stuhlkreisgesprächen und am Runden Tisch werden Beschwerden behandelt. Es wird nach Wegen zur Klärung und Abhilfe gesucht.
Für Eltern bieten wir verschiedene Möglichkeiten zum Einbringen von Beschwerden an:
Tür- und Angelgespräch
Gespräch mit den zuständigen Gruppenerzieherinnen
Gespräch mit der Leitung
Gespräch mit dem Träger
Runder Tisch aller Beteiligten
Elternfragebögen
Schriftliche Beschwerde
Vermittlung über den Elternbeirat
Unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes der Kinder findet das oben genannte Verfahren auch im Kleinkindbereich Anwendung. 

Sicherung der Rechte von Kindern

                                                         
Anwendung geeigneter Verfahren zur Beteiligung  
Die Kinder werden in Prozesse innerhalb ihrer Gruppe und in der Einrichtung einbezogen. Dies geschieht auf eine altersgerechte und entwicklungsgemäße Weise. In Form von Stuhlkreisgesprächen, Kinderkonferenzen und auch Einzelgesprächen haben die Kinder Gelegenheit, ihre Bedürfnisse und Anliegen zum Ausdruck zu bringen. Im Alltagsgeschehen achten wir darauf, soweit es die Gruppensituation zulässt, aktuelle Themen der Kinder aufzugreifen und einzubeziehen. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten räumen wir den Kindern Mitspracherecht ein. Dies bezieht sich unter anderem auf:
-Raumgestaltung
-Gruppenaktivitäten
-Ausflüge
-Festgestaltung
Altersgerechte Beteiligung für Kinder unter drei Jahren
Auch in der Kleinkindgruppe wird Partizipation gelebt. Hier steht die individuelle Betreuung des einzelnen Kindes noch mehr im Vordergrund. Durch gezielte Beobachtung und durch die Wahrnehmung und Entschlüsselung von teils auch nonverbalen Signalen, werden aktuelle Bedürfnisse und Anliegen der Kinder beachtet und im Alltag aufgenommen. Im Gruppengeschehen werden   aktuelle Themen der Kinder unmittelbar aufgegriffen. 

   
Elternbeteiligung

In einem vorgegebenen Rahmen und zu bestimmten Themen haben Eltern ein Mitspracherecht in unserer Einrichtung. Um alle Eltern zu erreichen und eine möglichst hohe Beteiligung bei entsprechenden Prozessen zu ermöglichen, werden Fragebögen eingesetzt. Über Elternbriefe und Aushänge erhalten die Eltern Informationen, die sie am Kindergartengeschehen teilhaben lassen.  Der regelmäßige Austausch zwischen den gewählten Elternvertretern und der Kindergartenleitung bietet die Möglichkeit, Anliegen der Elternschaft vorzubringen und aufzunehmen.
In der Kleinkindbetreuung achten wir auf regelmäßigen Kontakt zu den einzelnen Eltern. Hier werden individuelle Bedürfnisse und Besonderheiten besprochen und auch Informationen über pflegerische Maßnahmen ausgetauscht. 

Verhaltenskodex für Mitarbeiter(innen)  

Vertrauen und Nähe sind wichtige Grundlagen für gute eine pädagogische Beziehung. Um die Basis der Pädagogik zu schützen und vorzubeugen, dass diese als Plattform für Grenzüberschreitungen, Gewalt und übergriffiges Verhalten missbraucht werden kann, gelten für die Mitarbeiter unserer Einrichtung folgende Regeln:
Nähe und Distanz
Wir sind uns darüber im Klaren, dass Bindung für die pädagogische Arbeit und für die Entwicklung der uns anvertrauten Kinder grundlegend wichtig ist. Gleichwohl wissen wir um die Bedeutung der emotionalen Abhängigkeit. Wir gestalten pädagogische Situationen so, dass sie den Kindern keine Angst machen und keine Grenzen überschritten werden. Wenn wir von einer verabredeten Regel abweichen, müssen berechtigte Gründe vorliegen, die transparent darzustellen sind.
Körperkontakt
Wir beachten die Grenzsignale des Kindes. In Trost- bei Pflege- und Ersthilfe- Situationen ist uns ein achtsamer, behutsamer Umgang mit handlungsbegleitender Kommunikation wichtig. Wir vermeiden unangekündigten Körperkontakt.
Intimsphäre
Wir unterstützen die Kinder darin, ein positives und natürliches Schamgefühl zu entwickeln. Beim Wickeln, beim Toilettengang und in der Schlafsituation, sowie beim Plantschen im Außengelände achten wir darauf, dass das Kind von Blicken fremder Personen geschützt ist. Wir respektieren beim Kind den Wunsch auf Rückzug.
Sprache und Wortwahl
Wir kommunizieren mit dem Kind auf Augenhöhe; sowohl in realen als auch im übertragenen Sinn. Wir sprechen in einer angemessenen Stimmlage, wertschätzend, respektvoll und empathisch. Wir verhalten uns authentisch, konsequent und für das Kind verlässlich und vorhersehbar. Wir passen unsere Sprache dem individuellen Verständnis des Kindes an.
Es ist uns bewusst, dass es im Alltag immer wieder zu Situationen kommen kann, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Fehler können passieren und manchmal sind Ausnahmen wichtig und unumgänglich. Damit kein falscher Eindruck entsteht, ist eine entsprechende Information und Austausch untereinander wichtig. Mit diesem Verhaltenskodex verpflichten wir uns, Ausnahmen und Grenzüberschreitungen transparent zu machen und ggf. die Einrichtungsleitung davon in Kenntnis zu setzen. Dies gilt auch beim Beobachten von Fehlverhalten Anderer.  Transparenz und Offenheit sind die Voraussetzung um Einrichtung, Träger und Organisation weiter zu entwickeln aber auch um Täterstrategien unwirksam zu machen und Gerüchten und Falschverdächtigungen vorzubeugen.

Schlusswort
Im Rahmen der Zusammenlegung beider Schönauer Kindergärten wurde diese Konzeption im Jahr 2010 erarbeitet und in den darauffolgenden Jahren fortgeschrieben und aktualisiert. Es wurden alle wesentlichen Informationen über unsere Kindergartenarbeit zusammengestellt. Diese Schrift soll veranschaulichen, wie sich das gemeinsame Tun im Kindergarten gestaltet. Sie beschreibt den individuellen, nur für unsere Einrichtung zutreffenden Arbeitsansatz und veranschaulicht Gedanken und Ziele, die hinter unserer Pädagogik stehen. Die Konzeption informiert aber auch über die Struktur und die grundsätzlichen Gegebenheiten in unserer Einrichtung und dient als Leitfaden und Orientierungshilfe.
Diese Schrift ist  ein „Dokument auf Zeit“, das bei Bedarf ergänzt und korrigiert wird. Lebendige Kindergartenarbeit verlangt nach einer ständigen Weiterentwicklung. Äußere Einflüsse und Veränderungen bei den Kindern, den Eltern und im unmittelbaren Umfeld  der Einrichtung tragen dazu bei, dass wir unsere Arbeit immer wieder reflektieren und unsere Konzeption danach ausrichten, weiterentwickeln und fortschreiben.


Aktualisiert im September 2022
 

                                                                   Kindergarten ABC
A  Abholzeiten: VÖ-Gruppe:    von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr
GT- Gruppe:   von 13:30 Uhr bis 14:30 ist Ruhezeit
ab 14:30 Uhr gleitende Abholzeit
Wir bitten Sie sehr, diese Zeiten einzuhalten.  
B Begrüßung: Wir legen Wert darauf, dass wir Sie und Ihr Kind persönlich begrüßen können. Begleiten Sie Ihr Kind deshalb bis in die Gruppe und übergeben es dort an eine der Erzieherinnen  
C Christliche Erziehung: Die Erfüllung des Erziehungsauftrags im Sinne eines christlichen Zusammenlebens ist grundlegendes Element unserer Konzeption.
D  Dankeschön:- sagen möchten wir  bereits an dieser Stelle für ihre Mithilfe, für Anregungen und für Kritik.
E Elterngespräche: Haben Sie ein Anliegen, Fragen oder interessiert es Sie, wie Ihr Kind sich im Kindergarten verhält? Dann sind wir gerne bereit einen Termin für ein Elterngespräch mit Ihnen zu vereinbaren. Der Anlass zu einem Gespräch muss nicht immer ein Problem sein.                                                                                           
F Frühstück: Bitte geben Sie Ihrem Kind ein gesundes, ausgewogenes Frühstück mit. Süßigkeiten sind im Kindergarten nicht erwünscht; ebenso bitten wir, keine Getränke in Einwegverpackungen mitzubringen.
G Geburtstag: Dieser Festtag wird mit allen Kindern in der Gruppe gefeiert. Wir lassen das Geburtstagskind mit Liedern, Spielen und Geschichten hochleben.  
H  Hof: In Kleingruppen dürfen sich unsere Kinder nach Absprache während des Freispiels auch  im Hof aufhalten.
I Informationen: Wichtige Informationen erhalten Sie über Elternbriefe, über die Pinnwände am Eingang der einzelnen Gruppenräume und über Aushänge im Eingangsbereich des Kindergartens.  
J Jahreszeiten: Der jahreszeitliche Verlauf bestimmt neben dem Rahmenplan und den religionspädagogischen Angeboten unsere themengebundene Arbeit im Kindergarten. Gesetzmäßigkeiten der Natur werden beobachtet, erfahren und vertieft. Die religiösen Feste und andere Höhepunkte im Jahreszyklus helfen uns dabei das Leben und unsere Umwelt zu entdecken und Zusammenhänge herzustellen.
K  Kleidung: Sie sollte strapazierfähig, bequem und wetterangepasst sein und auch `mal schmutzig werden dürfen.  Matschhosen und Gummistiefel können  im Kindergarten deponiert werden.
L Lebensberatung: Im Kindergarten können jederzeit Termine zur Erziehungs- Eltern- und Familienberatung vereinbart werden. Bitte wenden sie sich bei Bedarf an die Kindergartenleitung.
M Mitarbeiter: unser Team -
Kindergartenleitung - Ilse Kilian   
Gr. 1 Spatzen - Silke Messler, Daniela Kratzert, Yvonne Mlekusch und Ilona Schmitt    
Gr. 2  Waschbären - Sabine Außenhofer, Simone Di Rosa und Karin Habel  
Gr. 3  Bären- Jessica Häußermann, Nicole Molitor und Marina Runz
Gr. 4  Igel –  Alina Außenhofer, Jennifer Schlegel und Cathrin Seib-Berdel
Gr. 5  Mäuse - Monika Broeer-Hauck und Graziella Panaro
N Notfall: Achten Sie bitte darauf, dass Sie uns immer Ihre aktuelle Telefonnummer (Privatnummer und Arbeitsstelle) angeben,  damit wir Sie im Notfall erreichen können.
O Offenheit: Wir möchten Sie dazu ermutigen, uns bei Fragen, Problemen, Kritik und Anregungen offen gegenüber zu treten.
P Praktikanten: Wir arbeiten zusammen mit verschiedenen Schulen und Ausbildungsstätten. Mehrmals im Jahr kommen Schüler zu uns in den Kindergarten, die bei uns ein  Praktikum  ableisten.
Q Quatsch: Wir machen auch gerne einmal Quatsch mit Ihren Kindern. Quatsch machen gehört zum Kind sein. Gleichwohl müssen die Kinder aber auch lernen, wo die Grenzen sind.
R Rituale: In unserem Kindergartenalltag gibt es viele Rituale. So z.B. Begrüßung, Verabschiedung,  miteinander feiern, beten, essen u s w. Rituale sind für unsere Kinder ganz wichtig, sie vermitteln Sicherheit und Geborgenheit.  
S Spielzeug: Für von zu Hause mitgebrachtes Spielzeug ist jedes Kind selbst verantwortlich. Der Kindergarten kann für  Beschädigungen oder Verluste nicht haften.
T Träger: Träger unserer Einrichtung ist die Ev. Kirchengemeinde Schönau. Wir freuen uns sehr, wenn Sie Angebote und Aktivitäten der Kirche unterstützen und am Gemeindeleben teilhaben.
U Unterstützung: Bei Kindergartenfesten, Arbeitseinsätzen und manch anderen Aktivitäten sind wir auf Ihre  Unterstützung angewiesen und schätzen es sehr, wenn Sie für uns da sind.
V  Vorschule: Im letzten Kindergartenjahr vor dem Schuleintritt wird  Ihr Kind im Rahmen eines speziellen  Intensivprogramms auf die Schule vorbereitet.
W Wochenrückblick: An den Pinnwänden der einzelnen Gruppen finden Sie Informationen über Angebote, Aktivitäten und Ereignisse aus der zurück- liegenden Woche.
XY- ungeklärt Haben Sie noch Fragen? Bitte wenden Sie sich an die Kindergartenleitung oder an  eine unserer Mitarbeiterinnen.
Z  Zum guten Schluss wünschen wir Ihnen und Ihrem Kind eine schöne, frohe und erfüllte Zeit in unserem Kindergarten!